Tag 4
- philonthetrail
- 20. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Ich habe gute geschlafen, bin aber schon früh wach. Ich merke den Gestrigen Tag in den Knochen und bleibe noch ein wenig liegen. Nachdem dem aufstehen gib es erstmal Kaffee und instant Haferflocken. Schnell rufe ich noch die aktuelle Wettervorhersage über mein Satelliten Gerät auf und sehe, dass eine Regenfront herannaht. Rasch packe ich alles zusammen so lange es noch trocken ist. Ich entscheide mich die Regenfront vorbeiziehen zu lassen und mache es mir in der Lean-to Hütte gemütlich. Es war eine gute Entscheidung, ein heftiger Platzregen begleitet von Blitz und Donner zieht vorüber. Circa eine halbe Stunde später war das Gewitter vorbei und die Sonne kam heraus. Ich lade mein Kanu und fahre los. Keine 5min später fängt es wieder an zu regnen, also anhalten und Regenkleider anziehen. Weiter geht es zum achten See. Das Wetter wechselt ständig, sobald die Sonne hervorkommt ist es sofort schwül warm. Am Ende des siebten Sees angekommen versperrt mir ein Damm den Weg. Es gibt zwar zwei röhren als Durchlass, diese können aber wegen des hohen Wasserstands nicht durchfahren werden. Alles ausladen und über den Damm tragen. Weiter geh es, doch nach wenigen hundert Metern endet der See im Dickicht. Ich schaue mir die Karte nochmals an nur, um festzustellen, dass ich die Karte falsch gelesen habe und der Durchgang etwa 200 m auf der anderen Seite des Damms ist. Also nochmal das ganze zurück. Dies kostet mich mindestens eine Stunde, da das Material und Kanu wieder zurück über den Damm muss. Endlich am richtigen Ort angekommen schnalle ich die Räder an und laufe für 1,4 km im strömenden Regen auf einer Schotterstraße zum See Nummer acht. Die Sonne scheint wieder und es geht gut vorwärts. Jetzt kommt schon die nächste Portage, Browns Tract Carry. Von den 1,9 km sind nur etwa die zweite Hälfte mit den Rädern möglich, die erste 300 m geht es steil bergauf. Ich muss sicher sechsmal hin und her bis ich alles an einem Punkt habe von wo aus ich die Räder nutzen kann. Ah habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Die Mücken und sogenannte Black flies greifen mich zu hunderten an. Sowas habe ich noch nie erlebt, Teufelskreaturen. Hut auf Mückennetz darüber und Insektenspray auf die Arme, es ist wieder schwülwarm. Der Weg ist anstrengend, es geht hoch und runter. Es ist mehr ein Trampelpfad, übersät mit Wurzeln und Steinen. Immer wieder gibt es länger sumpfigen Abschnitte in den meine Räder versinken. Es ist Plackerei und mittlerweile regnet es wieder, leider sind die Mücken und Co immer noch da. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich den Steg zum Browns Tract einer wunderschönen Sumpflandschaft die durch Biber gemacht ist. Mittlerweile ist der Himmel komplett mit Wolken zugezogen und die Temperatur hat merklich abgenommen. Der Bach schlängelt sich in unzähligen Windungen durch den Sumpf, immer mal wieder ist der Weg durch Biberdämme blockiert, doch ich habe Glück. Wegen des hohen Wasserstands kann ich mit anlaufen einfach darüber hinweg rutschen und muss nicht aussteigen und das Kanu darüber ziehen. Es ist schon spät als ich den Raquette Lake erreiche. Ich bin bis auf die Unterhose tropfnass. Es gibt ein Hotel im Dorf Raquette Lake. Ich halte an, und frage, ob ein Zimmer frei ist. Bedauerlicherweise nur noch die Suite für 150.-$ die Nacht. Ist mir zu teuer und mache mich auf den Weg nach draußen. Ein Mann an der Bar hat das Gespräch mitbekommen und fragt, wo ich jetzt hin will. Die nächste Lean-to Hütte ist auf Big Island. Er rät mir davon ab, da die offene Seite in Windrichtung zeigt. Er zeigt mir auf der Karte einen staatlichen Campground, Tioga Point. Die Hütten dort sind besser platziert. Eigentlich kostet das Übernachten dort etwas, aber es ist noch keiner da, zu früh in der Saison. Ich bedanke mich und mache mich sogleich auf den Weg, es ist schon 18:00, es dauert 45min bis ich den Ort erreiche. Die Hütten sind super gelegen, wie der Mann gesagt hat, sauber und im top Zustand. Jetzt schnell das Zelt aufbauen und Bett bereit machen. Danach trockene Kleider anziehen und eine warme Mahlzeit zubereitet. Es gibt eine Knorr Fertigmahlzeit und Lindt Schokolade für die Moral. Um 21:00 liege ich warm, trocken und satt im Schlafsack.









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