Tag 13
- philonthetrail
- 29. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Hurra es scheint die Sonne, die grauen Wolken sind weg und es ist windstill. Zusammen packen, Frühstücke und weiter auf dem Franklin Falls Pond. Die Aussicht ist herrlich, wie auch das vorankommen. Bei fast spiegelglatter Wasseroberfläche gleitet das Kanu fast mühelos dahin. So dauert es auch nicht lange bis das Ende erreicht ist und die erste Portage des Tages auf mich wartet. Franklin Falls Dam umtragen circa 700 m mit dem Wagen. Weiter geht es auf dem Union Falls Pond an dessen Ende auch schon der nächste Damm für 500 m mit dem Wagen umtragen werden muss. Weiter geht es wieder flussabwärts auf dem Saranac River. Gemäß Wegbeschreibung kommen hier drei Abschnitte mit leichten Wildwasser nichts wirklich Großes. Nach der zweiten ist sowieso die Ausbootstelle für die nächste Portage. Leider sieht es bei diesem hohen Wasserstand anders aus. Die Wellen sind hoch und beim Durchfahren schwappen sie in mein Kanu. Mit vollgelaufen Kanu erreiche ich gerade so noch ein Kehrwasser vor dem nächsten Abschnitt. Ich entleere, das Kanu deponiere das Material am Ufer und schlage mich durch den dicht bewachsenen Wald, zur nächsten stelle, um sie mir genauer anzusehen. Der Anblick ist ernüchternd, zu riskant mit meinem Boot und der schweren Ausrüstung. Am rechte Flussufer entlang gib es eine Möglichkeit mit wenig Strömung vorbeizukommen. Das Problem ist nur, dass die Äste so weit hinunterhängen, dass ich nicht im Kanu sitzen kann. Nachdem die ganz Ausrüstung im Kanu verzurrt und gesichert ist, führe ich das Kanu an einer Leine dem Ufer entlang. Immer wieder fallt das Ufer steil ab und ich stehe teilweise bis zur Hüfte im kalten Wasser. Aber alles geht gut, die ganze Aktion hat mich gut zwei Stunden gekostet und mein Tagesziel in weite Ferne versetzt. Bei der Ausbootstelle gibt es eine offizielle Zeltmöglichkeit, es ist zwar erst halb vier aber die nächste Option ist viel zu weit für heute. Im Mücken verseuchten Wald hat es gerade mal eine Stelle, die groß genug für ein Zelt ist. Wenigstens ist sie gerade und ohne Wurzeln oder Steine. Da morgen eine lange Portage ansteht, trage ich noch alles nicht benötigte und das Kanu 400 m auf einem Trampelpfad zur Schotterstraße hoch. Schlage das Zelt auf wo ich Schutz vor den Blutsaugern finde und trockene Kleider anziehen kann. Um 19:30 höhere ich plötzlich stimmen vom Fluss her. Vielleicht Fischer? Nein, es sind RJ und Dean, zwei Mittzwanziger aus Syracuse, die auch auf dem Trail unterwegs sind. Diesen aber in Sektionen paddeln. Es gibt offiziell 13 Sektionen, sie haben eins und zwei letztes Jahr gemacht und sind jetzt auf der dritten. Sie hat es noch viel schlimmer erwischt als mich an den Stromschnellen. Sie sind bereits bei der ersten gekentert und haben ein paddel und RJ einen seiner Wasserschuhe verloren. Wir plaudern nur kurz, sie sind nass, erschöpft und wir alle suchen Schutz vor den Blutsaugern. Gut haben sie Hängematten mit Mückennetz und Planen dabei, die sie irgendwo zwischen zwei Bäumen aufbauen können. Platz für noch ein Zelt hätte es nicht gegeben.






Bravo Philipp, hoffentlich hält das schöne Wetter an.