Tag 10
- philonthetrail
- 25. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Es war bis jetzt die kälteste Nacht seit Beginn meiner Tour. Das Thermometer ging runter auf knapp über dem Gefrierpunkt. Leider gibt es hier keinen Empfang, ich hätte gerne in Saranac Lake ein Hotel reserviert. Ich mache mir ein wenig Sorgen da ich genau auf das lange Wochenende, dem memorial day weekend in die Stadt komme. Während ich zusammenpacke und Frühstücke schreibe ich über das Satellitengerät mit meiner Frau, ob sie mir ein Hotelzimmer für zwei Nächte reservieren könnte. Kurze Zeit später erhalte ich die Meldung das nur 4 min vom Kanuladen wo ich mein Kanu deponieren kann ein Zimmer für mich gebucht und bezahlt ist. Es ist unglaublich wertvolle jemanden zu haben auf den man jederzeit zählen kann und der einem so stark in seinem Leben unterstützt, auch wenn er tausende Kilometer von einem entfernt ist. Vielen herzlichen Dank Sonja, ich liebe dich von ganzem Herzen. Der Wind hat sich heute gelegt und der See ist ganz ruhig. Zum Glück, so kann ich heute größere Strecken über die Seen direkt paddeln und muss nicht der Küste entlang von Bucht zu Bucht fahren. Es läuft gut und heute gibt es keine Portagen zu überwinden, nur paddeln. Ein Teil der Strecke ist auf dem Saranac River, der die Seen verbindet, flussabwärts paddeln ist schon viel besser als gegen den Wind oder die Strömung zu fahren. Auf dieser Strecke gibt es die zwei einzigen Schleusen der Tour und das Glück ist auf meiner Seite. Sean der Schleusenwärter hat heute den ersten Arbeitstag der Saison und ich sein erster Kunde. Er schleust mich ohne aussteigen zu müssen durch. Sean erklärt mir das die zweite Schleuse größer ist und automatisiert. Wir plaudern noch kurz und verabschieden uns. Wieder ist niemand in einem Kanu zu sehen. Auf vereinzelten Lagerplätze haben sich Leute nach amerikanischer Art für das Wochenende eingerichtet mit dem Motorboot den ganzen Hausrat in die Natur transportiert vom Hauszelt bis zu Generator. An der zweiten Schleuse angekommen, sehe ich rechts ein Schild. Kanu Portage, oh nein keine Lust mein ganzes Zeug wieder durch den Wald zu schleppen. Ich gehe nach links und binde mein Kanu an einen Baum um mit dem Schleusenwärter zu sprechen. Er hat erbarmen mit mir und schleust mich durch, obwohl sie hier nur Motorboot durchlassen. Je näher ich zu Saranac Lake komme nehmen auch die Häuser an den Ufern zu. Um circa 15:00 und fünf Stunden paddeln ist es geschafft, die Ausbootstelle ist erreicht. Nun nur noch ein kurzer Fußmarsch durch das Städtchen zum Kanuladen St. Regins. Ich werde herzlich von Emilia empfangen. Sie zeigt mir wo ich mein Kanu und die anderen Sachen einlagern kann bis zu meiner weiterfahrt. Eine halbe Stunde später stehe ich nass, dreckig und durchfroren im schicken Hotelzimmer des Hotel Saranac. Ausgiebig heißen duschen frische saubere Kleider anziehen und auf dem großen bequemen Bett entspannen. Danach zu Bitter&Bones, ein Tipp von Emilia. Ein großes Bier, sechs Harrisa Chicken-Wings, Mushroom Burger und Pommes. Wieder zurück im Hotel bekomme ich den Aufschlag aufs Kissen nicht mehr mit. Gute Nacht!





Wow, was für Bilder – es ist eine Freude, deinen Blog zu verfolgen! Ich bin echt beeindruckt von deiner Willensstärke und freue mich riesig für dich. Hoffentlich kommen auch bald ein paar wärmere Tage!
Liebe Grüße,
Yannic